Branche präsentiert klimafreundliche Zukunftstechnologien auf der Internationalen Grünen Woche und dem Internationalen Fachkongress für erneuerbare Mobilität „Kraftstoffe der Zukunft 2020“

14. Januar 2010, Berlin – Auch dieses Jahr bringt sich die Branchenplattform Biokraftstoffe in der Land- und Forstwirtschaft auf dem Internationalen Fachkongress für erneuerbare Mobilität „Kraftstoffe der Zukunft 2020“ im Rahmen der Internationalen Grünen Woche ein. Biokraftstoffe der ersten Generation, also direkt aus Biomasse gewonnene Energieträger, besitzen aus Sicht der Branchenplattform ein erhebliches Potenzial, um die CO2-Emissionen der Landwirtschaft signifikant zu senken. Zudem leisten sie aufgrund ihrer biologischen Abbaubarkeit einen wichtigen Beitrag zum vorbeugenden Gewässer- und Bodenschutz. Neben der Erzeugung der nachwachsenden Energieträger entstehen zudem hochwertige Eiweißträger, sogenannte Presskuchen, die aktuell vor allem in der Nutztierhaltung als Ersatz für importierte Futtermittel, dank moderner, zukunftsfähiger Verarbeitungstechnologien aber sogar für die Humanernährung verwendet werden können.

Die Branchenplattform setzt mit ihrer Präsenz auf der alljährlichen Veranstaltung den Dialog mit Bundes- und Landespolitikern, Verwaltung, Verbänden und Verbrauchern weiter fort. Nach einem vielversprechend wachsenden Einsatz der Biokraftstoffe zu Beginn des Jahrhunderts führten unsachlich geführte „Tank-statt-Teller“-Diskussionen und daraus resultierenden politische Entscheidungen zu einer anhaltenden Flaute der Branche. Unverdrossen kämpft Michael Horper, Präsident des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Nassau und Vorsitzender der Branchenplattform, daher für ein Wiederaufleben der grünen Alternativen: „Für den weiteren Einsatz von Biokraftstoffen in der Landwirtschaft ist es elementar, dass die beihilferechtliche Genehmigung auf EU-Ebene bis mindestens 2030 gewährt wird, um die Steuerbegünstigung oder andere Anreize zu ermöglichen und ein Signal der Verlässlichkeit an die Branche zu senden. Hierzu muss die Bundesregierung umgehend bei der EU-Kommission eine beihilferechtliche Genehmigung bis 2030 beantragen. Die Energiesteuerrichtlinie ermächtigt grundsätzlich die Mitgliedsstaaten zu einer steuerlichen Begünstigung von Energieerzeugnissen zur Verwendung in der Land- und Forstwirtschaft. Die Richtlinie differenziert dabei nicht nach der Rohstoffherkunft - also fossil oder biogen.“

Neben Pflanzenkraftstoffen und Biomethan findet aber auch eine weitere Antriebsmethode vermehrt Zuspruch: gerade in der Landtechnik eignen sich einige Fahrzeuge hervorragend für den elektrischen Betrieb, da gerade die Landwirtschaft für eine dezentrale Energiegewinnung aus Biomasse, Solarenergie, Wasser- oder Windkraft prädestiniert ist.

Gemeinsam für alternative Treibstoffe

Dass die Landmaschinenindustrie bereits mit verschiedenen technischen Optionen in den Startlöchern steht, kann man im Rahmen der Internationalen Grünen Woche eindrucksvoll auf dem Stand (Nr. 101) der Branchenplattform in der Halle des sogenannten „ErlebnisBauernhofs“ klar erkennen: John Deere, New Holland und Fendt stellen, passend zum diesjährigen Motto der Halle „#Klimapraktiker“ je ein einsatzbereites Exponat zur Schau:

John Deere präsentiert sein ausgefeiltes Multi-Fuel-Konzept, ein 250 PS Traktor, dessen Tank je nach Verfügbarkeit mit den Kraftstoffarten Pflanzenöl, Biodiesel, Diesel und Kraftstoffmischungen befüllt werden kann.

New Holland zeigt einen serienreifen Methan-Traktor, dessen Emissionen drastisch unter den nach der neuen Abgasnorm Stufe V geforderte Werte liegen und der damit – beim Betrieb mit Biomethan – 95 % der CO2-Emissionen eines vergleichbaren Dieseltraktors einspart.

Fendt überzeugt mit einem ersten praxisgerechten, voll elektrischen Kompakttraktor, der ein emissionsfreies, geräuschloses Arbeiten ermöglicht. Anbaugeräte werden über die vollwertige Hydraulik oder Zapfwelle angetrieben, können aber auch elektrisch mit kurzzeitig bis zu 150 kW betrieben werden.

Die Fahrzeuge sind da, jetzt braucht es nur noch eindeutige, zuverlässige Signale von Seiten der Regierung, um das erhebliche Klima- und Umweltschutzpotential zu heben.

Branchenplattform mit Forum und Infostand beim Fachkongress „Kraftstoffe der Zukunft“

Auf dem 17. Internationalen Fachkongress für erneuerbare Mobilität „Kraftstoffe der Zukunft 2020“, der am 20. und 21. Januar im City Cube Berlin stattfindet, können die Kongressbesucher während des Forums „Biokraftstoffe in der Land- und Forstwirtschaft“ am 21. Januar von 14:30 bis 16:30 Uhr sowie am Infostand Informationen zur Branchenplattform erhalten und die Mitglieder kennenlernen. Unter der Moderation von Prof. Dr. Peter Pickel von John Deere GmbH & Co. KG werden alternative Kraftstoffe im Rahmen diverser Vorträge vorgestellt: New Holland referiert über die Markteintrittsstrategie für seine Biomethan-Traktoren, während Dr. Prehn der Universität Rostock über „1.000 Stunden Praxiserfahrungen mit einem Gastraktor“ berichtet. John Deere wiederum stellt eine neueste Entwicklung im Bereich der Biokraftstoffe vor, den Stufe-5-Motor mit Kraftstofferkennung im Fahrzeug. Nach einem Praxisbericht über den Umgang mit einem Pflanzenöl-Traktor haben die Teilnehmer in der abschließenden Diskussion die Möglichkeiten zum Austausch und zur Diskussion.

Weitere Informationen zum Kongress: www.kraftstoffe-der-zukunft.com